Von Haustieren und Sünden im Kloster 

Exkursion der 5.Klassen nach Melk

Am 8.5. 2023 war eine Wachaurundfahrt mit dem Höhepunkt Stift Melk für die Schüler:innen der 5.Klassen, die den Unterricht Katholische Religion besuchen, angesagt. Mit dem Wachaubus ging es am linken Donauufer gemütlich bis zum Bahnhof Melk und nach einem kurzen Fußweg ins Stift.  

Pater Alois, einer der Patres, der auch Religion unterrichtet, nahm sich Zeit, das Leben im Kloster zu erklären und was es heute heißt, Mönch zu sein. Gastfreundschaft wird großgeschrieben und so begann unser Treffen mit Kakao, Kaffee und Striezel. Als Überraschung war auch Pater Andreas (Thomas Janisch) gekommen, der selbst vor 30 Jahren im BRG maturiert hatte und nach einiger Zeit im Berufsleben ins Kloster eingetreten war. Beide Patres waren sich einig, dass zur Berufung und grundsätzlich zum Glauben auch Zweifel gehören „wer 150% überzeugt ist, wird an seinen Idealen scheitern“ und es gut ist, auch das „andere Leben“ außerhalb des Klosters ausprobiert zu haben. Ganz banale Fragen wie „Darf ein Mönch Urlaub machen?“ oder „gibt es im Kloster Haustiere?“ bis zu „was war Ihre größte Sünde?“ wurden beantwortet, aber auch Kirchenpolitik war Thema wie Gehorsam gegenüber vatikanischen Weisungen und die Stellung zur Homosexualität.   

Pater Alois führte in einem Schnelldurchlauf durch das Museum und wir durften das Refugium der Mönche, einen liebevoll gepflegten Privatgarten, besichtigen. In der prachtvollen Stiftskirche nahmen wir am Mittagsgebet teil. Die Mittagspause im Ort war dann so ausgedehnt, dass eine Joggingstrecke bis zur Schiffstation eingebaut werden musste, um noch das Schiff zu erreichen.  Entschleunigt ging es dann aber die Donau hinunter bis nach Krems.  

Übrigens, die größte Sünde für Pater Alois und Pater Andreas war keine sexuelle, wie die Schüler:innen wohl erwartet hatten, sondern, dass sie nicht viel vehementer darauf gedrängt hatten, das Kloster während des Corona-Lockdowns für jene Menschen zu öffnen, die in sehr beengten Wohnverhältnissen ausharren mussten. „Die Kirche hat viel zu lange in die Schlafzimmer geschaut, sie sollte aber in die Küchen und Wohnzimmer schauen und für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen“ so die Meinung von Pater Alois.