Islam und Buddhismus im Tullnerfeld

Einen Reise durch zwei Weltreligionen

Was haben ein prachtvoller Bau mit riesiger Kuppel an den Hängen des Wagram und eine Art größeres Einfamilienhaus in Tulln miteinander gemeinsam? Beides sind kultische Gebäude, die von den Mitgliedern ihrer Religion gemeinsam errichtet wurden. Die katholischen und muslimischen Schüler:innen der 4.Klassen des BRG hatten die Gelegenheit beide zu besuchen und dies noch dazu auf ökologisch vorbildliche Weise, weil die Anreise mit dem Zug und zu Fuß erfolgte.  

Fast wäre die Gruppe an der Moschee in Tulln vorbei gegangen, weil sie sich vollkommen in die Umgebung einfügt und wie ein größeres Einfamilienhaus wirkt. Imam Senad Kusur erklärte dann, dass dies einerseits aus ökonomischen Gründen so geplant war, aber auch weil die Architektur einer Moschee nicht theologisch festgeschrieben ist, denn der uns bekannte Kuppelbau kommt eigentlich aus dem byzantinischen Christentum. In Tulln ist der helle Bau mit klaren Linien sowohl für die ansässigen Muslime als auch Besucher sehr einladend. Die Schüler:innen erfuhren über die Bedeutung der einzelnen Gebetshaltungen, denn „der Muslim betet mit dem Körper“ und ihre Fragen z.B. über das Tragen des Kopftuchs wurden kompetent beantwortet.  

Dann ging es nach einer kurzen Zugfahrt auf einem Fußweg durch die Weingärten weiter zum Stupa, der imposant über der Landschaft thront. Mönch Sunim erklärte die verschiedenen Buddha-Statuen und bat die Jugendlichen, die Friedensglocke zu läuten, denn gerade jetzt brauchen wir ein Zeichen gegen den Krieg. Durch das vom Mönch gesungene Lotus-Mantra bekam die Gruppe einen ersten Einblick in die buddhistischen Rituale, zu dem auch das Umrunden des Stupa gehört. Dabei wird man mit einem weiten Ausblick belohnt und kann der großen goldenen Buddha – Statue in die Augen sehen.  

„Wie praktisch, dass man an einem Vormittag mit ein paar Zugfahrten und Spaziergängen gleich zwei Weltreligionen erleben kann“ meinte eine der Schülerinnen.